Hüftgelenksdysplasie (HD)

Betroffen sein können alle jungen Hunde großer, schwerer Rassen, z. B. Deutscher Schäferhund, Boxer, Rottweiler, Berner-Sennenhund, Hovawart, Dogge, Bernhardiner, Mastiff, aber auch Spaniel, Pekinesen und Terrier.
Die Hüftgelenksdysplasie ist erblich bedingt und tritt erst während des Wachstums (ca. 4. bis 10. Lebens¬monat) auf. Es handelt sich um Veränderungen des Hüftgelenks, wobei die Gelenkpfanne und der Oberschenkelkopf nicht mehr genau ineinander passen. Die HD ist unheilbar, muss aber nicht zwangsläufig zu Problemen führen. Die auslösenden Momente für Probleme bei dieser Krankheit sind häufig Trauma, Sturz, unglücklicher Sprung.
Bei ausgeprägter Veränderung des Hüftgelenks sind verminderte Bewegungslust, plötzliche Lahmheit, Schwierigkeiten beim Aufstehen und Schmerzen festzustellen.

Ziel der Tier-Physiotherapie:
Die verkrampfte Hüftmuskulatur wird gelockert, um die Schmerzen zu beseitigen. Die Haltefunktion der Muskeln wird wieder hergestellt, die Gelenkmechanik verbessert, und es wird versucht, das Fortschreiten der Arthrose verzögern. Durch ein Training der Tiefensensibilität werden die Hüftgelenke stabilisiert.
Nach einer Operation: siehe Operation am Bewegungsapparat.

Wie kann der Hundehalter mithelfen:
Übergewichtige Hunde müssen dringend abnehmen (evtl. Diätfutter), da das ohnehin in seiner Belastbarkeit geminderte Gelenk durch ein zu großes Gewicht noch stärker verschleißen würde.
Keine Ruhigstellung! Vor jeder Belastung (Spaziergang, Übungen) wird das betroffene Bein für 5 bis 10 Minuten navh Anleitung durchbewegt. Eine übermäßige aktive Bewegung darf nicht gefordert werden. Dazu gehören hohe Dauerbelastungen wie zu lange Spaziergänge bzw. Radfahren, die den Hund ermüden lassen oder Schmerzen hervorrufen, sowie kurze Spitzenbelastungen wie Sprünge, schnelles Stoppen und Wenden nach dem Ballholen, plötzliches Losrennen oder enge Kreise in hohem Tempo. Sinnvoll ist viel regelmäßige Bewegung auf weichem, griffigem Boden, z. B. Waldboden oder Wiese.
Keine Bewegung auf glattem, rutschigem Boden, wie z. B. PVC-Böden, Laminat, glatten Fliesen oder ähnlichem, da jedes Ausrutschen eine weitere Schädigung des Gelenkes hervorrufen kann. Stattdessen sollten Teppiche als Laufbahnen und am Fressplatz ausgelegt werden.
Der Hund darf nie im Kalten oder Feuchten liegen! Er muss ein warmes, trockenes, weiches Lager haben.